
Wieder einmal präsentierte der sympathische Entertainer Robert Kreis einen äußerst unterhaltsamen Abend mit lustigen Conferencen und wunderschönen Liedern aus den „Goldenen 20ern“. Der fast ausverkaufte Bürgersaal wurde so für einen Abend zum Kreis-Saal.
Nach dem Lied „Unkraut vergeht nicht!“, das dem Programm des Abends den Titel gab, zelebrierte Robert Kreis seine unnachahmlichen Conferencen wie etwa über den Berliner Humor und das Leben in Berlin in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Auch ein für Robert Kreis sehr wichtiges Herzensthema, die Bedeutung jüdischer Künstler für die Kultur in der Weimarer Zeit, kam nicht zu kurz. Ebenso Ausführungen zum jüdischen Humor, zu ‚Humor im Ausland‘ oder zu skurrilen Grabschriften präsentierte Robert Kreis gewohnt charmant und immer mit einem Augenzwinkern. Dieser Künstler lebt diese Epoche in jedem Augenblick und bringt dem Publikum seine Begeisterung glaubhaft nahe. Aber natürlich durften auch ausgewählte Lieder aus dem Füllhorn der Unterhaltungsmusik der Goldenen 20er nicht fehlen wie etwa „Jeder Mann“, das die Tücken des Seitensprungs thematisiert oder Klassiker des Kreis’schen Repertoires wie „Wundervoll“, „Haben Sie Berlin bei Nacht gesehn“ oder „Herrlich, aber gefährlich“. Dass die Texte auch in die heutige Zeit passen, zeigen Lieder wie „Tempo, Tempo“, das die Rastlosigkeit des Alltags auf amüsante Weise beschreibt, oder die emotionale Ballade „Liebe ist ein Geheimnis“.
Besonders Kreis‘ amüsante Interpretation des „Lachfoxtrotts“ und das im abschließenden Schlagermedley erklingende „Pump mir dein Gesicht, ich will die Großmama erschrecken“ rissen das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hin. Es war ein wunderbarer, humorvoller Abend mit Robert Kreis. Und wer ihn auch noch neben der Bühne kennenlernte, weiß diesen aufgeschlossenen, humorvollen, selbstironischen und sehr sympathischen Künstler besonders zu schätzen.
Ein besonderer Dank geht an Rolf Dräger für die tollen Fotos.